Wie viel Freiheit hat ein Christ?
Wer sich schon in den christlichen Kreisen umgesehen hat, kam bald zu dem Schluss, dass es hier ein paar Kategorien gibt. Jede von ihnen widerspiegelt uns einen anderen Christus. Das ist schade. Hier fragt man sich, ist denn Christus geteilt? Oder verfährt er mit dem einen so und dem anderen anders? Das kann nicht sein! Bei der einen Gruppierung fällt auf, dass die Frauen im Gottesdienst ohne Ausnahme ihrer Satzung gemäß gekleidet sind. Diese halten sich von Gemeinden fern, welche die neutestamentlichen Geistesgaben gelten lassen mit der Begründung, es sei vom Teufel. Wer ihnen ein Gläschen Wein serviert, wird auch sehr komisch angeschaut.
Man kann hierzu nur sagen, dass dies starre Gemeinden sind, die sich nicht vom Geist Gottes bewegen lassen, sondern in einem gesetzlichen Muster verstrickt sind.
Dann gibt es noch welche, die nach dem Alten Testament das sogenannte unreine Fleisch zu essen ablehnen und den Sonntag als Ruhetag verurteilen. Um dem auf die Spur zu kommen, was uns die Schrift über Alkohol und Essensregeln zu sagen hat, wollen wir fortfahren.
So heißt es in 1. Timotheus 4, 1 – 3:
1 Nun sagt uns der Heilige Geist ausdrücklich, dass manche sich am Ende der Zeit von dem abwenden werden, was wir glauben; sie werden auf Lügen hören und Lehren folgen, die von Dämonen stammen. 2 Diese Lehrer sind Heuchler und Lügner, aber ihr Gewissen ist nicht erlöst. 3 Sie werden behaupten, es sei falsch, zu heiraten, und falsch, bestimmte Dinge zu essen. Doch Gott hat diese Nahrungsmittel geschaffen, damit wir sie dankbar essen; denn wir sind Menschen, die die Wahrheit kennen und an sie glauben.
Er fällt ein hartes Urteil über Prediger, die derartige Lehren vertreten und verteidigen. Glauben wir der Schrift, so sind sie Heuchler und Lügner und in ihrem Gewissen nicht erlöst. Menschlich gesehen kann man dieses Wort nicht so annehmen, weil uns diese Menschen auch sehr ehrbar gegenüberstehen. Doch Vorsicht, der Herr sieht tiefer, er kennt die seinen.
Lassen wir uns nicht täuschen!
Nun geht es weiter mit dem Fleischverzehr. Es ist erwiesen, dass Schweinefleisch nicht so gesund wie Rindfleisch ist. Doch darf ich kein Gesetz daraus machen und dieses strikt ablehnen. Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob er aufgrund dessen das Schweinefleisch so viel wie möglich auf seinem Speiseplan reduzieren möchte oder sogar ganz darauf verzichtet.
Hierzu kann uns noch ein Wort aus Römer 14, 1 – 3 + 7 - 8 hilfreich sein, wo geschrieben steht:
1 Nehmt den an, der im Glauben schwach ist, und streitet nicht mit ihm über unterschiedliche Meinungen. 2 Während der eine zum Beispiel glaubt, man dürfe alles essen, verzichtet ein anderer auf Fleisch, weil sein Gewissen es ihm verbietet. 3 Wer meint, er dürfe alles essen, soll nicht auf den herabsehen, der nicht alles isst. Und wer bestimmte Speisen meidet, soll den nicht verurteilen, der alles isst, denn Gott hat ihn angenommen.
7 Denn wir gehören nicht uns selbst, ganz gleich, ob wir leben oder sterben. 8 [...] Wir gehören dem Herrn.
Hier lässt es uns Gott nicht zu, auf jemanden wegen seiner Essensgewohnheiten herabzuschauen. Wenn wir im Herrn sind, haben wir uns der Demut zu befleißigen und unsere Geschwister zu achten. Ganz gleich, ob wir mit ihrer Lebenseinstellung einverstanden sind oder nicht, denn Gott hat sie angenommen.
Wie war es denn bei Jesus?
Hatten sie ihn nicht einen Schlemmer und Säufer, sowie einen Freund der Hurer und Zöllner genannt? Der muss sich viel bei diesen Leuten aufgehalten haben, sonst wären sie nicht auf so eine Aussage gekommen. Er ließ sich sogar von einer Sünderin die Füße salben. Das lesen wir alles in Lukas, Kapitel 7 ab Vers 34. Er hatte mit dieser Gesellschaft kein Problem. Wenn Erweckung kommen soll, dürfen wir mit solchen abgewichenen auch im Geringsten kein Problem mehr haben. Gott wirke es in unseren Herzen und mache uns dementsprechend frei, damit wir tüchtig genug sind seine Ernte einzubringen. Jetzt bekamen wir schon einen Einblick über das Leben Jesu, das wir nun weiterbetrachten wollen. Ich weiß nicht, wie manche Gruppierung dazu kommt, zu behaupten, ein Christ soll keinen Alkohol trinken. Gewiss, zu viel davon macht betrunken. Doch ist das ein Grund dazu, ihn ganz abzulehnen? Das kann nicht sein. Wir kennen doch die Geschichte von der Hochzeit zu Kana, bei der Jesu das Wasser in den Krügen in Wein verwandelte. Sechs Wasserkrüge waren es, mit jeweils 100 l Fassungsvermögen. Schon anhand dieser Tatsache, passt es nicht, dass man als Christ das Weingetränk strikt ablehnen könnte, zumal er auch bei dem letzten Abendmahl mit seinen Jüngern aus einem mit Wein gefüllten Kelch trank.
Darüber heißt es in Matthäus 26, 29:
29 Merkt euch meine Worte – ich werde keinen Wein mehr trinken bis zu dem Tag, an dem ich ihn wieder mit euch im Reich meines Vaters trinken werde.«
Es ist schon erstaunlich, weil Jesus an dieser Stelle noch auf das Hochzeitsmahl mit ihm im Himmel in Verbindung mit Wein hinweist. Bei einem irdischen Hochzeitsfest denkt Jesus gleichzeitig an sein bevorstehendes im Himmel. Weil Jesus die Menschen liebt, wollte er auch diese irdische Hochzeit in Gemeinschaft mit ihnen verbringen.
Diese Blamage, dass es an Wein mangelte, trat er mit einem Wunder aus seiner Hand entgegen.
Er aß mit den Menschen, trank dazu gerne auch etwas Wein und liebte ihre Gesellschaft. Er war der Gottessohn, den wir uns in unseren Nöten anvertrauen können.
Und in gleicherweise, wie er die Menschen liebt, sollen auch wir uns untereinander lieben, wie es in Römer 12, 10 + 11 geschrieben steht:
10 Liebt einander mit aufrichtiger Zuneigung und habt Freude daran, euch gegenseitig Achtung zu erweisen. 11 Werdet nicht nachlässig, sondern lasst euch ganz vom Geist erfüllen und setzt euch für den Herrn ein.
Das ist wohl das A und O einer guten Gemeinschaft. Sich gegenseitig Achtung zu erweisen und dabei die Sache des Herrn vor Augen haben. Aber auch das Gebet ist dabei nicht zu vernachlässigen, indem wir bittend und flehend vor dem Herrn stehen. Wie es hier heißt, sich ganz vom Geist erfüllen zu lassen soll unser Bestreben sein. Indem wir voll Geistes dem Herrn dienen und uns für ihn einsetzen, bleiben wir vor falsche Lehren bewahrt, die uns nur von der Einfalt Christi abbringen wollen. Ich hoffe, dass ich euch durch diese Passage wieder dienen konnte und möchte mich somit verabschieden.